Freitag, 16. August 2013

Joel Dicker: "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert"

"Das erste Kapitel, Marcus, ist entscheidend. Gefällt es den Lesern nicht, werden sie Ihr Buch nicht weiterlesen.Was für ein Einstieg schwebt Ihnen vor?"

Dies ist einer der Tipps, die Harry seinem Schüler Marcus Goldmann gibt und ich würde sagen, auch Joel Dicker hat ihn beherzigt. Denn schon das erste Kapitel hat mich so in den Bann geschlagen, dass ich die 700 Seiten verschlungen habe.

Marcus Goldmann ist ein junger Autor, der mit seinem ersten Roman großen Erfolg hatte. Sein zweites Buch kommt nicht voran, Marcus steckt er in einer Schaffenskrise. Um diese zu beheben, besucht er seinen Freund und Mentor Harry Quebert, der ein angesehener Star der Literaturszene ist.

Harry lebt seit 33 Jahren in Aurora, einer Kleinstadt in New Hampshire.Vor 33 Jahren verschwand in dieser Stadt, die fünzehjährige Nola Kellergan. Ihre Leiche wird jetzt in Harrys Garten entdeckt. Und nicht nur das, Harry hatte mit Nola ein Verhältnis und das Manuskript seines Erfolgsromans "Der Ursprung des Übels" wird in ihrem Grab gefunden. Harry gerät unter Verdacht und wird verhaftet.
Marcus glaubt es seinem alten Professor schuldig zu sein und macht sich daran, die wahren Hintergründe aufzudecken.

Und jetzt beginnt das Verwirrspiel. Denn wer ist der Mörder und was passierte 1975 wirklich?
In die Kategorie Krimi gehört dieses Buch keinesfalls, auch Liebesroman trifft es nicht. Es hat ganz viele unterschiedliche Aspekte, die mir eine Einordnung schwierig machen. Muss aber auch nicht immer sein.
Es war nur so herrlich zu beobachten, wie mich die Story so sehr gepackt hat, dass ich ganz tumb hereingefallen bin. Auch ich habe mich , genau wie ganz viele Menschen in diesem Buch, von Worten täuschen lassen. Und das macht einfach Spaß. Und so trifft das Nachwort so wunderbar, denn auch ich habe dieses Lächeln und diese Traurigkeit im Gesicht und mein Bedauern ist groß.

"Ein gutes Buch lässt sich nicht allein an seinen letzten Worten bemessen, sondern an der Gesamtwirkung aller vorausgegangenen Worte, Marcus. Ungefähr eine halbe Sekunde nachdem der Leser mit Ihrem Buch fertig ist, nachdem er das letzte Wort gelesen hat, muss er spüren, wie ihn ein starkes Gefühl überkommt. er muss einen Moment lang an nichts anderes denken als an das, was er gerade gelesen hat, und den Einband mit einem Lächeln, aber auch mit einer Spur Traurigkeit betrachten, weil ihm alle Figuren fehlen werden. Ein gutes Buch , Marcus, ist ein Buch, bei dem man bedauert, dass man es ausgelesen hat."





Piper Verlag GmbH, München 2013
Aus dem Franzöischen von Carina Enzenberg

4 Kommentare:

  1. Das klingt nach einem richtig tollen Buch! Nicht einzuordnen? Umso besser. Schubladen-Literatur gibt es schon eine Menge. Wichtig ist doch, dass die Geschichte packt, nicht wahr? Vielen Dank für diese Empfehlung!

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    1. Liebe Ellen, freut mich sehr, dass es Dir gefällt. Noch übe ich etwas mit den Rezensionen, aber irgendwann flutscht es dann.

      Christiane

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    2. Werde das Buch mir holen. Denn Christiane's Beschreibungen treffen was immer den richtigen Nerv
      Lieben Gruß Oliver

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    3. Vielen Dank für das Kompliment;-)

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