Sonntag, 29. Juni 2014

Kaufen oder nicht kaufen?



Heute war wieder so ein Tag, an dem ich diese Frage nicht nur ein Mal beantworten müsste, sondern gefühlte 10000 mal. Und das ist wirklich nicht immer einfach. Man stelle sich vor, fünf VetreterInnen innerhalb von fünf Stunden, die alle Ihr neues Herbstprogramm vorstellen möchten. Natürlich bin ich gut vorbereitet und habe mich durch die Verlagsvorschauen gearbeitet. Aber ich rede von ca. 3000 Büchern, für die ich diese Frage beantworten muss. Brauch ich diesen Titel, wird das jemand kaufen? Gibt es in irgendeiner Zeitschrift einen Vorabdruck? Oder vielleicht tingelt der Autor auch durch die Talkshows. Alles ganz wichtige Informationen, die zu berücksichtigen sind. Und nicht ganz unwichtig, gefällt mir das Buch? Denn was mache ich denn, wenn ich es ganz furchtbar finde, aber zum Bespiel der Spiegel diesen Titel extrem gut besprechen wird? Ganz ehrlich, ich weiß es manchmal einfach gar nicht. Ich liege auch nach über 25 Jahren noch ganz oft daneben. Manchmal rennen mir die Kunden den Laden ein und ich habe nicht ein Exemplar davon im Laden. Oder ein ganzer Stapel liegt wie Blei und ich verkaufe rein gar nichts. Passiert jedes Jahr wieder und wird sich bei der Fülle an Neuerscheinungen nicht vermeiden lassen. Also auf in den Kampf und das Risiko eingehen. Denn was kann schon passieren? 
Eigentlich nichts. Entweder ich bemerke es ganz schnell, bevor der Ansturm wieder vorbei ist, dann wird bestellt. Oder ich habe zu viel, dann muss ich die Ware hin und her schicken. Ist zwar teuer und macht unnötig Arbeit, aber zumindest bleibe ich nicht auf Ladenhütern sichten. Ist also alles nicht so schlimm. 

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